Es ist interessant, wie unterschiedlich die Hunde in ihrer Entwicklung sind, wie sie sich den neuen Situationen anpassen. Der eine sofort, der andere erst nach langer Anlaufzeit oder wiederum der andere, bei dem das Interesse erst noch geweckt werden muss.
Das Derby „…dient dem Zweck, die Anlagen in den verschiedenen Feldfächern festzustellen und Rückschlüsse auf den Zuchtwert der Eltern zu ermöglichen“. Weiter führt die PO aus …“ Diese Prüfung erfüllt ihren Zweck dann am besten, wenn einerseits die Erziehung und Vorbereitung des Junghundes soweit fortgeschritten ist, dass die natürlichen Anlagen des Hundes entfaltet sind und festgestellt werden können, andererseits der Führereinfluss das Anlagenbild nicht übermäßig überdeckt.“
Wenn wir uns als Züchter und Richter diese grundlegenden Ausführungen der Ordnung für die Frühjahrszuchtprüfung des DK Verbands zu Herzen nehmen, so sollte jeder engagierte Züchter und Richter interessiert sein bei solchen Derby-Vorbereitungstagen sich ein Bild von den „rohen“ Anlagen der Derbykandidaten machen, um dann den Fortschritt der Erziehung beim Derby selbst zu begutachten.
Für die Richter bedeutet dies, einen sehr genauen und hinterfragenden Blick für die im Hund tatsächlich verankerten Anlagen zu entwickeln und für das, was durch die Vorbereitung auf das Derby im Jährling gefördert oder durch „Dressur“ überlagert wurde. Viel zu oft sehen wir heute bei unseren Derby’s bereits sehr gut ausgebildete Hunde bei denen die tatsächlichen Anlagen durch eine fein geschliffene Dressur überdeckt werden. Viele Hunde erlernen bspw. das Vorstehen förmlich durch entsprechende „Ausbildung“ oder durch die perfekt durchgeführte Down-Ausbildung. Mit einem veranlagungsmäßigen, also genetisch verankerten Vorstehen, hat dies oft sehr wenig zu tun.
Während in früheren Jahren viele der Welpen in räumlicher Nähe des Züchters ihr neues Zuhause fanden, hat sich diese Situation geändert. Durch moderne Medien werden die Welpen heute im ganzen Bundegebiet, ja weltweit angeboten und verkauft. Nicht immer ist es deshalb für die Züchter möglich, durch eigene veranstaltete Welpen- oder Derby-Vorbereitungstage die Entwicklung der gezüchteten Hunde zu beobachten und damit auch Rückschlüsse auf den Erbwert der Elterntiere zu erhalten.
Derby-Vorbereitungstage haben insofern heute eine wichtige Bedeutung und sollten fester Bestandteil in den jährlichen Veranstaltungen der Klubs sein. Sie können wesentlich dazu beitragen, jungen Führern Hilfestellung zu leisten und zu unterstützen, die Richter hinsichtlich der Beurteilung der Anlagen der Hunde zu schulen und den Züchtern wertvolle Hinweise bezüglich dem Erbwert der Elterntiere zu vermitteln.
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